Archiv-Museums-Lexikon
Nachschlagewerk mit Erklärungen und Erläuterungen zu archivrelevanten Sachgebieten.
Alaun |
Alaun ist die nicht korrekte aber gebräuchliche Bezeichnung von Aluminiumsulfat, das als Fixiermittel bei der sauren Harzleimung von Papier eingesetzt wird. |
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Alpha-Cellulose |
Hochwertigste Cellulose, ein hoher Alpha-Cellulose-Anteil ist ein wichtiger Faktor für die Alterungsbeständigkeit, insbesondere wenn auf die Pufferung verzichtet wird. (Hadern, Linters, ungepufferter Karton) |
Alterung |
Unter Alterung versteht man zeitabhängige Abbauvorgänge im Papier, die sich z.B. in Verschlechterungen von optischen und Festigkeitseigenschaften äußern. Geschwindigkeit und Ausmaß der Alterung werden durch Faktoren im Papier (z.B. Säure) und durch äußere Faktoren bei der Lagerung (z.B. Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Luftschadstoffe) beeinflußt. Bei Tests auf Alterungsbeständigkeit wird die Alterung durch Wärme und Feuchtigkeit künstlich beschleunigt. |
Alterungsbeständigkeit |
Alterungsbeständig ist ein Papier, dessen Gebrauchseigenschaften bei der Lagerung über längere, aber undefinierte Zeiträume erhalten bleiben. Es gibt verschiedene Testmethoden zur Bestimmung der Alterungsbeständigkeit von Papier und Karton. (Alterung, ANSI, BAM,DIN, LDK, pH-Wert) |
Altpapierstoff |
Der aus Altpapier wiedergewonnene und der Wiederverwertung zuzuführendeTeil des Altpapiers. Wegen der nicht gesicherten Sortenreinheit ist beim Einsatz von Altpapierstoff im Museums- und Archivbereichgrößte Vorsicht geboten. Karton und Papier aus Altpapierstoff kann zwar durch Pufferung auf einen neutralen pH-Wert gebracht werden, ist aber nicht alterungsbeständig. |
ANSI |
ANSI abkürzung für American National Standard Institute, Normungsinstitut der USA, vergleichbarmit der DIN Deutsches Insititut für Normung e.V.) in Deutschland. ANSI legt Regeln fest, nach denen Experten Normen erarbeiten. |
Archiv-Solid-Karton (ASK) |
Eine eigene Bezeichnung der Firma REGIS. Archiv-Solid-Karton ist eine Archivkarton für die Innenverpackung der alle geforderten Kriterien der DIN ISO 16245 erfüllt und damit den höchstmöglichen Schutz von Archivalien sicher stellt. (Karton) |
Aufheller |
Zur Verbesserung der Weiße von Papier und Karton werden häufig optische Aufheller eingesetzt. Da die Wirkung der Aufheller mit der Zeit nachläßt,sollte möglichst darauf verzichtet werden. Wenn Aufheller während der Papierproduktion eingesetzt werden, und somit fest mit den Fasern verbunden sind, ist mit einer Wanderung der Aufheller vom Papier in andere Objekte nicht zu rechnen. |
Aufstellfallen |
Aufstellfallen sind professionelle Fallen zur Überwachung und Bekämpfung durch das Abfangen von für museale und bibliothekarische Bestände gefährlichen Schädlingen. Sie wurden aufgrund umfassender Kenntnisse von Besonderheiten der Verhaltensweisen dieser Insekten konzipiert. Diese werden nicht zerstört, so dass die vorhandene Anzahl an Schädlingen identifiziert, quantifiziert und kontrolliert werden kann. Unsere Pheromon- und andere Lockstofffallen enthalten keine schädlichen chemischen Substanzen, verbreiten keine Gerüche und sind für Personen und die musealen Bestände vollkommen unbedenklich. (Falle, Klebefallen, Insekten, Pheromon) |
BAM |
Das Bundesamt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in Berlin führt im Auftrag der Hersteller Qualitätstests und Analysen durch. |
Basisboard |
Eine eigene Bezeichnung der Firma REGIS. Basisboard ist ein Archivpappe die in teilen die Kriterien der DIN ISO 16245 erfüllt. Sie stellt in Verbindung mit einer alterungsbeständigen Innenverpackung (wie ASK) eine preisgünstige Alternative insbesondere für das Zwischenarchiv dar. (Vollpappe) |
Baumwollkarton |
Zur Herstellung von Baumwollkarton werden Baumwoll-Linters verwendet, die den höchsten Alpha-Cellulose-Gehalt von über 99% haben. Wegen des hochwertigen Rohstoffes ist Baumwollkarton sehr teuer. |
Bleiche |
Alterungsbeständige Papier- und Kartonqualitäten werden ausschließlich aus gebleichten Zellstoffen hergestellt. Durch die Bleiche werden verschiedene Reststoffe und das schädliche Lignin restlos entfernt, sowie die Weiße des Papieres erhöht. Aus Umweltschutzgründen wird Chlor heute weitgehend durch Sauerstoff und Wasserstoffperoxid ersetzt. |
Bogen |
Die Anzahl von Papier und Karton wird häufig in Bogen angegeben. |
Büttenpapier |
Früher wurden Büttenpapiere meist per Hand geschöpft. Heute werden sie auf Rundsieb-Bütten-Papiermaschinen gefertigt. Es handelt sich hierbei um hochwertige Feinpapiere, die mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen angeboten werden. |
Calciumcarbonat |
Bei der Herstellung neutral geleimter Papiere wird der Füllstoff Calciumcarbonat (Kreide) als Puffersubstanz zugesetzt, um von außen einwirkendeSäuren zu binden. Die Zugabe von Calciumcarbonat ist bei verschiedenen Normen die Voraussetzung für Alterungsbeständigkeit. (DIN, LDK) |
Cellulose |
Cellulose, eine hochmolekulare organische Substanz, ist ein wesentlicher Bestandteil der Zellwände in Pflanzen (z.B. Holz). In den Zellwänden finden sich neben verschiedenen anderen Substanzen, noch die Hemicellulose, eine niedermolekulare organische Substanz und Lignin. |
Classic-Board |
Eine eigene Bezeichnung der Firma REGIS. Classic-Board ist ein Archivpappe die besonders für die gesetzlich befristete Aufbewahrung geeignet ist. Sie stellt in Verbindung mit einer alterungsbeständigen Innenverpackung (wie ASK) auch eine preisgünstige Alternative insbesondere für das Zwischenarchiv dar. (Vollpappe) |
Chlor / chlorfrei |
Früher wurde ausschließlich umweltschädliches elementares Chlor zur Zellstoffbleiche verwendet. Moderne Bleichverfahren benötigen kein elementares Chlor mehr. Man unterscheidet zwischen Bleichverfahren, die völlig ohne Chlor und Chlorverbindungen auskommen (TCF) und denen, die Chlorverbindungen, aber kein elementares Chlor verwenden (ECF). Bei der chlorfreien Bleiche verbleiben allerdings vermehrt Stippen im Zellstoff, die in der Papierproduktion aufwendig entfernt werden müssen. |
DIN |
Das Deutsche Institut für Normung (DIN) bildet Fachausschüsse zur Erstellung von deutschen und internationalen (ISO) Normen, z.B. für die Alterungsbeständigkeit (z.B. DIN 6738 und DIN ISO 9706 oder DIN ISO 16245) (ANSI) |
Dispersionsklebstoff |
Für die Kaschierung von mehreren alterungsbeständigen Kartonlagen werden ausschließlich alterungsbeständige und weichmacherfreie Dispersionsklebstoffe verwendet. (Alterungsbeständigkeit, Weichmacher) |
durchgefärbt |
Als durchgefärbt bezeichnet man mehrlagigen Karton, bei dem alle Kartonlagen den gleichen Farbton haben. Oft werden 2-farbige Kartons bevorzugt, da sie die Verwendungsmöglichkeiten erweitern. |
Falle |
Professionelle Fallen zur Überwachung und Bekämpfung durch das Abfangen von für museale und bibliothekarische Bestände gefährlichen Schädlingen. Sie wurden aufgrund umfassender Kenntnisse von Besonderheiten der Verhaltensweisen dieser Insekten konzipiert. Diese werden nicht zerstört, so dass die vorhandene Anzahl an Schädlingen identifiziert, quantifiziert und kontrolliert werden kann. Unsere Lichtfallen, Pheromon- und andere Lockstofffallen enthalten keine schädlichen chemischen Substanzen, verbreiten keine Gerüche und sind für Personen und die musealen Bestände vollkommen unbedenklich. (Aufstellfallen, Klebefallen, Lichtfallen, Insekten, Pheromon) |
Faltschachtel |
Faltschachteln sind vorgefertigte Schachteln, die plaztsparend in zusammengelegtem Zustand geliefert und mit einfachen Handgriffen zur Schachtel aufgefalltet werden. Ihre Bauart ist ein Rumpf mit anhängenden Boden- und Deckelklappen bzw. anhängendem Einsteckboden und -deckel. Sie ist individuell in Form und Funktion. Es gibt einige Standardausführungen, aber im Grunde wird jede Faltschachtel für das jeweilige zu verpackende Archivgut erstellt. |
Fasern |
Durch den chemischen Aufschluß von Holz gewinnt man den Zellstoff, der je nach Art des Holzes aus mehr oder weniger langen Fasern besteht. Langfaserzellstoffe stammen von Nadelholz, Kurzfaserzellstoffe von Laubholz. Die richtige Mischung der Zellstoffsorten ist wichtig für die Einstellung der jeweils gewünschten Papier- oder Kartoneigenschaften. |
finnische Holzpappe |
Im Gegensatz zur deutschen Holzpappe besteht die finnische Holzpappe aus reinem Holzstoff und enthält keinerlei Altpapierstoff. Es gibt auch säurefreie Holzpappe, da aber Lignin und andere schädliche Bestandteile in der Holzpappe enthalten sind, ist sie nicht alterungsbeständig. |
Flächengewicht |
Flächengewicht bezeichnet die flächenbezogene Masse von Papier oder Karton, angegeben in g/qm. |
Fließkarton |
Fließkarton auch Vlieskarton oder Löschkarton genannt. Wird aus hochwertigen Zellstoffen gefertigt und ist ungeleimt, dadurch ist er sehr saugfähig. Er wird von Restauratoren zum Abpressen und Trocknen von feucht restaurierten Kunstwerken verwendet. Der Einsatz von Hadern erhöht noch seine Weichheit und Saugfähigkeit. Guter Fließkarton kann getrocknet und somit mehrmals verwendet werden. |
Formate |
Dormate sind die Abmessungen von Papier- und Karton-Bogen, sie werden in cm angegeben (in einigen Branchen auch in mm). (Zuschnitte) |
gestrichene Oberfläche |
Um die Bedruckbarkeit von Karton zu verbesseren, wird die Oberfläche mit einem glänzenden oder matten Oberflächen-Strich (z. B. aus Kreide) versehen. Die Oberfläche kann durch den Strich säurefrei sein, der Karton ist dadurch aber nicht unbedingt alterungsbeständig. |
Graupappe |
Graupappe besteht ausschließlich aus Altpapierstoff. Wird häufig im Deko-, Bastel- und Buchbinderbereich eingesetzt. (Classic-Board, Pappe, Vollpappe) |
Hadern |
Hadern sind Textilfasern, die aus Lumpen gewonnen werden und die früher für die Papierherstellung verwendet wurden. |
Härte |
Durch Oberflächenleimung kann ein Karton zusätzlich gehärtet werden, was seine Widerstandsfähigkeit im häufigen Gebrauch erhöht. (Leim/Leimung) |
holzfrei |
Papier und Karton aus Zellstoff, und einem Holzstoff-Anteil von maximal 5% wird als holzfrei bezeichnet. Diese Bezeichnung alleine sagt aber noch nichts über seine Alterungsbeständigkeit aus. |
Holzstoff / Holzschliff |
Holzstoff ist der Bestandteil holzhaltiger Qualitäten. Holzstoff gewinnt man durchdie mechanische Zerfaserung von Holz, wobei die chemische Zusammensetzung des Holzes nicht verändert wird. Insbesondere bleiben die Ligningehalte, aber auch andere schädliche Bestandteile erhalten. (Lignin, Zellstoff) |
Insekten |
Insekten machen einen großen Anteil der weiltweiten Tierwelt aus. Es stellen nur wenige eine Bedrohung des kulturellen Erbe dar. Sie entwickeln sich in den Stadien Ei, Larve, Puppe und erwachsenes Tier und der vollständige Lebenszyklus kann je nach Art, Nahrung und Umgebungsbedingungen von unter einer Woche bis zu mehreren Jahren variieren. Insektenbefall kann durch Sichtprüfung und/oder durch Insektenfallen festgestellt werden. Die verschiedensten Fangvorrichtungen wie Aufstellfallen / Klebefallen, Pheromon- und andere Lockstofffallen, Lichtfallen (ohne und mit UV-Licht) werden zum Nachweis von Schadinsekten abhängig von der Art verwendet. (Schädlinge) |
IPM |
Integrated Pest Management (IPM), Integriertes Schädlingsmanagement, Integrierte Schädlingskontrolle oder auch Integrierte Schädlingsbekämpfung ist eine gesamtheitliche Strategie, die die verschiedensten Ansätze zur Reduzierung und Behandlung von Schädlingsproblemen miteinander verbindet. Sie ist wesentlicher Bestandteil des Risikomanagement und umfasst folgende Grundsätze - Risikobewertung, - Vorbeugungsmaßnahmen, - schädlingsfeindliche Umgebung, - regelmäßige Überwachung (Monitoring), - Leitlinien, - Strategien für die Behandlung. Ein effektives IPM bedeutet Vorbeugen, Erkennen, Handeln. |
Juwelier-Seidenpapier |
Hochwertiges chlor- und säurefreies Seidenpapier für die Lagerung von Grafiken und Fotos. Wird auch zur Verpackung von Schmuck zum Schutz vor dem Anlaufen verwendet. |
KAPA®-Platten |
Polyurethanschaum-Platten mit unterschiedlichen Deckschichten für den Deko- und Messebau-, sowie Bühnenbaubereich. Auch in säurefreier, alterungsbeständiger Ausführung als Rückseitenschutz für die konservierende Einrahmung erhältlich. Polyurethanschaum ist chemisch inert und gibt somit keine schädlichen Substanzen frei. DiePlatten sind sehr leicht und stabil, und mit einem Messer zu schneiden. |
Karton |
Karton liegt im Flächengewicht zwischen Papier und Pappe, im Bereich von ca. 150 - 600 g/qm. Mehrlagig kaschierte Bögen werden auch als Karton bezeichnet. Nicht zu verwechseln mit Kartons = Kartonagen/Schachteln. (Archiv-Solid-Karton (ASK), Passepartoutkarton) |
Kaschieren |
Das Verkleben von mehreren Kartonbögen nennt man Kaschieren. Auch das Bekleben von Karton mit einer Papier- oder Folienoberfläche wird als kaschieren bezeichnet. (Kölner Pappe, Dispersionsklebstoff) |
Klebefallen |
Klebefallen sind orofessionelle Fallen zur Überwachung und Bekämpfung durch das Abfangen von für museale und bibliothekarische Bestände gefährlichen Schädlingen. Sie wurden aufgrund umfassender Kenntnisse von Besonderheiten der Verhaltensweisen dieser Insekten konzipiert. Diese werden nicht zerstört, so dass die vorhandene Anzahl an Schädlingen identifiziert, quantifiziert und kontrolliert werden kann. Unsere Pheromon- und andere Lockstofffallen enthalten keine schädlichen chemischen Substanzen, verbreiten keine Gerüche und sind für Personen und die musealen Bestände vollkommen unbedenklich. (Aufstellfallen, Falle, Insekten, Pheromon) |
Kölner Pappe |
Eine eigene Bezeichnung der Firma Karthäuser-Breuer. Kölner Pappe unkaschiert ist finnische Holzpappe, Kölner Pappe kaschiert ist finnische Holzpappe mit beidseitiger gestrichener Oberfläche. Kölner Pappe ist säurefrei,da sie aber Lignin und andere schädliche Bestandteile enthält, ist sie nicht alterungsbeständig. |
konservierende Einrahmung | Bei der konservierenden Einrahmung wird, im Gegensatz zur dekorativen Einrahmung, auf die Verwendung von alterungsbeständigen und schützenden Materialien geachtet. Das betrifft nicht nur Passepartout- undRückwandkarton, sondern auch vor UV-Strahlen schützendes Glas und Klebebänder ohne schädliche Klebstoffe, sowie rostfreie Edelstahlklammern. |
Krepp |
Krepp-Papier ist ein maschinell gestauchtes Papier, welches dadurch eine hohe Dehnbarkeit erhält. Graukrepp zum Abdecken bei Malerarbeiten hat eine hohe Saugfähigkeit und sollte ausblutfest sein. |
Laufrichtung |
Umgangssprachlicher Ausdruck für die Produktionsrichtung in der Papiermaschine (Maschinenrichtung). Bei der maschinellen Papierherstellung richten sich die Fasern mehr oder weniger stark in Laufrichtung aus. Dadurch kommt es zu unterschiedlichen Ausprägungen einiger Papiereigenschaften (z.B. Festigkeit, Dehnbarkeit, Steifigkeit) in Maschinenrichtung im Vergleich zur Querrichtung. Beim Passepartoutkarton spielt die Laufrichtung meist eine untergeordnete Rolle,da häufig aus einem Bogen mehrere Formate verschnittgünstig, verschachtelt zugeschnitten werden. |
LDK |
LDK ist die Abkürzung für Lebensdauerklassen nach DIN 6738. Sie werden definiert nach dem Grad der Veränderung von Papiereigenschaften nach beschleunigter Alterung. Papier- und Kartonsorten für den Archiv- und Museumsbereich sollten die höchste Alterungsbeständigkeit (LDK 24-85) aufweisen. |
Leim/Leimung |
Unter Leimung versteht man die wasserabweisende Ausrüstung von Papier, die notwendig ist, um Papier mit Tinte beschreibbar zu machen. Der Leim bzw. das Leimungsmittel wird in der Masse eingesetzt. Im Bereich alterungsbeständiger Sorten wird ausschließlich die Neutralleimung eingesetzt. Durch die Oberflächenleimung wird die Oberfläche zusätzlich veredelt und verfestigt, um einen besonders harten und unempfindlichen Karton zu erhalten. (Fließkarton, Museumskarton) |
Lichtbeständigkeit |
Eine absolute Lichtbeständigkeit gibt es nicht. Helle und naturweiße Kartons sind weitgehend lichtbeständig. Bei farbigen Kartons richtet sich die Lichtbeständigkeit nach den eingesetzten Farbstoffen. Die Lichtbeständigkeit wird nach der sogenannten Wollskala im Bereich von 1-8 festgelegt. (Aufheller) |
Lichtfallen |
Professionelle Lichtfallen zur Überwachung und Bekämpfung auch in UV-lichtempfindlichen Bereichen durch das Abfangen von für museale und bibliothekarische Bestände gefährlichen fliegenden Schädlingen. Diese werden nicht zerstört, so dass die vorhandene Anzahl an Schädlingen identifiziert, quantifiziert und kontrolliert werden kann. Unsere Fallen mit und ohne UV-Licht gewährleisten sowohl Effizienz als auch Besuchen- und Benutzerkomfort, sie enthalten keine schädlichen chemischen Substanzen, verbreiten keine Gerüche und sind für Personen und die musealen Bestände vollkommen unbedenklich. In öffentlich zugänglichen Ausstellungsräumen bieten sie durch ihre individuelle Gestaltung ein Höchstmaß an Diskretion. (Falle, Insekten, Schädlinge) |
Lignin |
Lignin ist Bestandteil des Holzes und damit auch holzhaltiger Papiere und Kartons. Lignin hat die Eigenschaft zu vergilben, wenn es Licht und Sauerstoff ausgesetzt wird. Beider Zellstoffgewinnung wird Lignin weitgehend entfernt. (Bleiche, Holzschliff, Zellstoff) |
Linters |
Linters sind die 1-5 mm langen Samenhaare der Baumwollsamen. Werden alshochwertigste Rohstoffe eingesetzt. (Hadern) |
Luftfeuchtigkeit |
Die ideale Luftfeuchtigkeit für die Lagerung und Verarbeitung von Papier und Karton liegt bei 50-55 % relativer Feuchte, bei 18-23 Grad C. Bei der langfristigen Lagerung z.B. im Archiv oder Magazin ist eine gleichbleibende Feuchtigkeit und Temperatur wichtiger, als eine geringe dauerhafte Abweichungnach oben oder unten. Starke Schwankungen bewirken durch die dauernde Feuchtigkeitsaufnahme und -abgabe Schädigungen beiden Zellstofffasern. |
Magnesiumcarbonat |
Puffersubstanz, vergleichbar mit Calciumcarbonat, aber teurer. Bei der nachträglichen Pufferung in der Restaurierung wird, wegen der besseren Faseranbindung, meist Magnesiumcarbonat verwendet. |
Museumskarton |
Der Begriff wird für die verschiedensten Kartonsorten verwendet. Die höchsten Alterungsbeständigkeitskriterien sollten bei Museumskarton selbstverständlichsein. Darüber hinaus hat ein guter Museumskarton eine harte, unempfindliche Oberfläche, da er nicht nur zur Einrahmung, sondernauch zur Fertigung von Klapp-Passepartouts und Mappen verwendet wird, die häufig angefasst werden. (Leim/Leimung) |
Natronpapier |
Verpackungspapier, zu dessen Herstellung Sulfat-(Natron-)Zellstoff verwendet wird. Man unterscheidet Natron-Kraftpapiere, die auschließlich aus Sulfat-Zellstoff hergestellt werden, von Natron-Mischpapieren, die Anteile von Altpapierstoff enthalten. |
Neutralleimung |
Leimung des Papieres mit synthetischen Leimungsmitteln im neutralen oder alkalischen Bereich. Die Neutralleimung wird, unter Zusatz von Calciumcarbonat, zur Herstellung alterungsbeständiger Papiere eingesetzt. (Alaun) |
Packpapier |
Sammelbegriff für die verschiedensten Papiere zur Verpackung. (z.B. Natronpapier, Seidenpapier, Wellpappe) |
Papier |
Nach DIN 6738: "Ein flächiger, im wesentlichen aus Fasern meist pflanzlicherHerkunft bestehender Werkstoff, der durch Entwässerung einer Faserstoffaufschwemmung auf einem Sieb gebildet wird". DasFlächengewicht von Papier ist kleiner als 225 g/qm. (Karton, Pappe) |
Pappe |
Pappe ist ein Oberbegriff für papierene Flächengebilde mit einem Flächengewicht von größer als 225 g/qm. Untergruppen sind Karton (150-600 g/qm) und Vollpappe (ab 600 g/qm), sowie Wellpappe. (finnische Holzpappe, Graupappe, Vollpappe) |
Passepartoutkarton |
Wirdbei der Bildereinrahmung auf Format geschnitten, mittels Schrägschnitt mit einem Auschnitt versehen und dient als Passepartout zur Umrandung des Bildes im Rahmen und als Abstandhalter zwischen Bild und Glas. Passepartoutkarton wird in verschiedenen Qualitäten und Farben angeboten. Er ist bis zu einer Stärke von ca. 5 mm erhältlich, um sehr welligen Kunstwerken genügend Platz zu lassen. Die unterschiedlichen Formate werden meist vom Einrahmer aus großen Bögen zugeschnitten, können oft aber auch direkt beim Großhandel bestellt werden.(konservierende Einrahmung, Lichtbeständigkeit, Zuschnitte) |
P.A.T. |
Photographic-Activity-Test (P.A.T.), Amerikanisches Material-Testverfahren für die Eignung zur Verwendung bei der Archivierung von Fotografischen Materialien. (ungepufferter Karton) |
Pergamyn-Papier |
Pergamyn-Papier ist ein dünnes, weitgehend transparentes Papier aus hochgemahlenem Zellstoff. In chlor- und säurefreier Qualität als Zwischenlagepapier in Fotoalben und für die Lagerung von Fotos geeignet. |
pH-Wert |
Negativer dekadischer Logarithmus der Wasserstoffionenkonzentration einer wäßrigen Lösung. |
Pheromon |
Pheromon ist eine chemische Verbindung die als Lockstoff zur Überwachung und Kontrolle von Schadinsekten verwendet wird. (Aufstellfallen, Klebefallen) |
Planlage |
Beim Kaschieren mehrerer Kartonlagen erhöht sich durch den Dispersionsklebstoff die Feuchtigkeit des Bogens. Durch kontrolliertes Trocknen und Ablagern, insbesondere bei oberflächengeleimten Kartons, wird eine gute Planlage erzielt, die bei der Verwendung als Passepartoutkarton sehr wichtig ist. |
Planschneider |
Auf einem Planschneider werden Bögen im Stapel auf Formate rechtwinklig zugeschnitten. (Zuschnitte) |
PTS |
Papiertechnische Stiftung (PTS) in München. Forschungs -und Prüfungsinstitut für die papierverarbeitende Industrie. |
Pufferung |
Eine Pufferung erreicht man durch zugabe von 2-4 % Calciumcarbonat bei der Herstellung neutralgeleimter Papiere. Sie dient zur Abpufferung gegen saure äußere Einflüsse. |
Recycling |
Stoffliche Wiederverwertung gebrauchter Materialien. Die stoffliche Wiederverwendung von Papier und Karton liefert den Altpapierstoff, einen wichtigen Rohstoff der Papierindustrie. Im Archivbereich sollte Recycling-Karton nur für kurzzeitige Lagerung verwendet werden. (Graupappe) |
REGIboard |
Eine eigene Bezeichnung der Firma REGIS. REGIboard ist eine Archivpappe für die Außenverpackung die alle geforderten Kriterien der DIN ISO 16245 erfüllt und damit den höchstmöglichen Schutz von Archivalien sicher stellt. (Vollpappe) |
Rillen |
Bei der Fertigung von z.B. Archivmappen wird der Karton an den Biegestellen vorgerillt um die Steifigkeit an diesen Stellen gezielt herabzusetzen. |
Rollenware |
Karton und Papier wird für bestimmte Zwecke nicht nur als Bögen, sondern auch auf der Rolle benötigt, z.B. Fließkarton, Packpapier oder Wellpappe. |
Rückwandkarton |
Bei der konservierenden Einrahmung wird auch auf die hochwertige Qualität der - normalerweise nicht sichtbaren - Rahmenrückseite Wert gelegt. Rückwandkarton sollte ebenfalls säurefrei und alterungsbeständig sein,mit einer etwas höheren Pufferung als bei Passepartoutkarton, da er evtl. Ausdünstungen aus der Wand abfangen muß. Eine poröse Beschaffenheit des Rückwandkartons ist von Vorteil, da sie dieLuftzirkulation begünstigt und somit der Bildung eines schädlichen Mikroklimas im Rahmen entgegenwirkt. (KAPA-Platten) |
säurefrei |
Die Bezeichnung säurefrei sagt lediglich aus, daß der Karton oder das Papier zum Zeitpunkt der Herstellung einen pH-Wert von über 7 hat. Es wird nichts darüber ausgesagt, wie lange dieser Wert eingehalten wird. Insbesondere bei der Verwendung von minderwertigen Rohstoffen (Altpapierstoffoder Holzstoff) kann der pH-Wert relativ schnell, durch innere und äußere Einflüsse, in den sauren Bereich absinken. (pH-Wert) |
Schädlinge |
Schädlinge sind lebende Organismen, die kulturelles Erbe verunstalten, beschädigen oder zerstören können. Ein Befall kann durch Sichtprüfung und/oder durch Fallen festgestellt werden. Die verschiedensten Fangvorrichtungen wie Aufstellfallen / Klebefallen, Pheromon- und andere Lockstofffallen, Lichtfallen (ohne und mit UV-Licht) werden zum Nachweis von Schadinsekten abhängig von der Art verwendet. (Insekten, Fallen) |
Schrägschnitt |
Der Bildausschnitt im Passepartoutkarton wird meist mit einem 45% Winkel ausgeschnitten. |
Seidenpapier |
Dünnes Papier bis zu einem Flächengewicht von ca. 30 g/qm. |
Staublasche |
Die Staublasche oder auch Staubschutzlasche ist Bestandteil einer Faltschachtel. Ihre Aufgabe ist es, das Eindringen von Staub und anderen Fremdkörpern in das Schachtelinnere zu verhindern. Darüber hinaus dienen Staublaschen bei Einsteckfaltschalteln zur Arretierung der Einstecklaschen, sie verhindern auch das die Deckellasche nicht in die Faltschachtel einbricht, sozusagen als Gegendruck. Allen Staublaschen gemein ist, dass sie bei geschlossener Schachtel nicht mehr sichtbar sind. (Faltschachtel) |
Stärke |
Stärke ist der umgangssprachliche Begriff für die Dicke von Karton und Pappe, meist in Millimeter (mm) angegeben. Bei geringen Flächengewichten und bei Papier wird meist statt der Dicke das Flächengewicht in g/qm angegeben. |
Stippen |
Stippen sind dunkle Faser-Rückstände und Zellstoff-Verunreinigungen, die bei der Bleiche von Zellstoff nicht entfernt wurden. Seit dem Einsatz von chlorfrei gebleichten Zellstoffen tritt diese Problematik verstärkt auf. Sie werden normalerweise in der Papierfabrik mit speziellen Geräten entfernt, was aber leider nicht immer vollständig möglich ist. Hier wird weiterhin an einer Verbesserung der Technologie gearbeitet. |
Temperatur |
Im Zusammenhang mit der Luftfeuchtigkeit ein wichtiger Faktor bei der Verarbeitung und Lagerung von Karton und Papier. |
ungepufferter Karton |
Da sich die Puffersubstanzen langfristig schädlich auf Fotos auswirken können, wurde ein ungepufferter Photo-Archivkarton entwickelt. Um auch ohne Pufferung eine möglichst hohe Alterungsbeständigkeit zu erzielen, wird hierfür ein hoher Anteil (95-97 %) hochwertigste Alpha-Cellulose eingesetzt. |
vergilben |
Holzhaltige Kartons und Papiere vergilben sehr leicht durch das darin enthaltene Lignin, wenn sie der Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind. (holzfrei, Schrägschnitt) |
Vollpappe |
Von Vollpappe spricht man ab einem Flächengewicht von größer als 600 g/qm² und ungefähr 0,8 mm DIcke. Daraus werden Archivkartons, Archivboxen oder Zuschnitte aus REGIboard, Basisboard oder Classic-Board hergestellt. |
Weichmacher |
In Kunststoffen und Klebstoffen werden häufig Weichmacher zur Verbesserung der Elastizität eingesetzt. Weichmacher können, unter ungünstigen Umständen, von einem Material zum anderen wandern und somit z.B. die Farbstoffe von Kunstwerken zerstören. |
Wellpappe |
Wellpappe besteht aus der Kombination von gewellten und ebenen Papierbahnen, die miteinander verklebt sind. Einseitige Wellpappe (gewelltes Papier, einseitig mit einer ebenen Papierbahn verklebt) ist als Rollenware gebräuchlich. Bogenwellpappe hat beidseitige Papierabdeckungen und ist auch mehrwellig erhältlich, Rollenwellpappe hat nur eine einseitige Papierabdeckung. (Pappe) |
Zellstoff |
Aus pflanzlichen Rohstoffen (meist Holz) durch chemischem Aufschluß gewonnener Faserstoff, der weitgehend frei von Lignin ist. Eingesetzt werden ungebleichte (braune) und gebleichte (weiße) Zellstoffsorten. Für alterungsbeständige Kartons und Papiere werden ausschließlich gebleichte Zellstoffe verwendet. (Bleiche) |
Zuschnitte |
Rundum rechtwinklig, millimetergenau zugeschnittene Kartonbögen. Bei Passepartoutkarton als Zuschnitt hat es sich bewährt, den Bogen rundum 1mm kleiner zu schneiden als das Einlegeformat im Rahmen, da sich das Kartonformat durch Einfluß von Luftfeuchtigkeit leicht vergrößern kann. |