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Notfallübung für Feuerwehr/Personal im Gemeindearchiv Gemünden

Erste Feuerwehrübung nach Archiv-Notfallplan.

Notfallübung für Feuerwehr/Personal Gemeindearchiv Gemünden
Sichtung und Verpackung der geborgenen Akten. © Hannelore Diegel
Dass es in Archiven zu Notfällen kommen kann, ist seit dem Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar 2004 bekannt.
Um Schäden zu mindern, haben Archivwissenschaftler Notfallboxen mit Materialien für »Erste-Hilfe« in Archiven entwickelt.
Eine solche hat die Gemeinde, dazu einen Notfallplan für die Feuerwehr.

Kürzlich (am 17.10.2024)
fand im Beisein von dem Leiter des Interkommunalen Kreisarchivs Nordhessen (IKAN) Dr. Sebastian Kraffzig und der Bibliothekarin vom IKAN Priska Walper in und um das Gemeindearchiv im Gemeinschaftshaus Burg-Gemünden die erste Archiv -Notfallübung mit den Feuerwehren Burg- und Nieder-Gemünden (Löschzug West) statt. Einsatzleiter war Dennis Schneider, den Übungsplan hatten Roland Albert vom Archiv und Schneider mit Bürgermeister Müller erstellt.

Demnach sei durch Unachtsamkeit beim Abbrennen von Unkraut die Fassade des Archivs in Brand geraten. 
Durch die Dämmung des Gebäudes griff das Feuer über und es kam zu starker Rauchentwicklung.
Atemschutzgeräteträger sollten einen Mitarbeiter retten.

Das Archivpersonal hatte am Gerätehauses alles für eine Sichtung, Registrierung und Verpackung der geborgenen Archivalien aufgebaut.
Die Feuerwehr half beim Transport und mit Beleuchtung.

Um es realitätsnah zu gestalten waren Akten rund 30 Stunden unter Wasser gesetzt worden.
Die Akten wurden sofort in spezielle Folien verpackt. Durch Löschwasser geschädigtes Material muss schnell eingefroren werden.
Dafür hat die Gemeinde eine Absprache mit Nordfrost in Mücke, wo Material gelagert wird.

Anmerkung der Archivteilnehmer:
"Zur Vorbereitung waren zu entsorgende, aber alte Originalunterlagen in Archivkartons 30 hr (!) unter Wasser (!) gelagert worden.
Dazu ein Aktenordner mit Unterlagen unter Wasser, ebenfalls 30 hr.

Als Vergleichsgruppe wurde ein Karton vier Stunden unter Wasser gelagert, einer nur mit Wasserkontakt vorbereitet und zusätzlich ein Ordner ebenfalls vier Stunden Wasser ausgesetzt. Da es sich um Leitungswasser handelte, entfiel das Abbrausen.
Verwendet wurden Kartons der Firma REGIS GmbH, die in Gemünden Verwendung finden. Ein anderer Karton aus Wellpappe (Hersteller nicht bekannt) wurde ebenfalls eingesetzt.

Ergebnis:
Die Kartons nach 30 hr unter Wasser, waren zwar deutlich aufgequollen und es befand sich etwas Wasser im Karton, die Archivalien waren aber noch lesbar und nur von unten und den Rändern her nass, also noch gut zu verpacken. 
Der andere Karton befand sich in der Auflösung, die Archivalien waren vollkommen durchnässt, aber auch hier hätte man durch die vorgegebenen Maßnahmen noch Sicherungs- und Rettungsmöglichkeiten gehabt.
Bei den Kartons (4 hr) Belastung, zeigten sich leichte Wasserspuren an den Kartons, die Archivalien waren noch trocken.
Dieses Ergebnis beeindruckte sowohl das Archivpersonal, als auch die Kameraden der Feuerwehr, die bei der Bergung halfen."

Es sei gut, den Notfallplan entwickelt zu haben, sagte Müller nach der planmäßig abgelaufenen Übung.
Er hob das sehr hohe ehrenamtliche Engagement von Archivleiter Karl Pitzer, Roland Albert und Archivpersonal hervor.

Schon seit über einem Jahr beschäftige man sich damit und habe den Notfallplan erstellt.
Die Übung zeige, dass die Gemeinde auf den Ernstfall gut vorbereitet sei.
Einsätze in einem Archiv seien für die Feuerwehren ein Sonderfall, Personenrettung und Schadensbekämpfung haben immer Vorrang, unterstrich Albert.
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Quelle: Alsfelder Allgemeine, 28.10.2024, Bericht von: Hannelore Diegel
 
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