Was heisst eigentlich Wasserabweisend?
Feuchtigkeit, eine der größten Bedrohungen im Archiv
Die Ursachen können vielfältig sein. Wasser dringt aufgrund
von Naturkatastrophen oder Bauschäden in Archive ein; undichte
Leitungen bzw. Leitungsbrüche führen zur Durchnässung
von Archivalien. Wasserschäden können auch die Folge von
Löscharbeiten nach Bränden sein.
Die Folgen sind schwerwiegend:
- Die Archivalien Quellen auf, es kommt zu Deformationen der Objekte.
- Tinten und Stempelfarben laufen aus.
- Es bilden sich Wasser- und Schmutzränder.
- Innerhalb von 48 Stunden können Schimmelpilzsporen auskeimen. Das Archivgut ist in seiner Substanz gefährdet.Für Menschen, die mit dem kontaminierten Archivgut in Kontakt kommen, besteht ein erh öhtes Gesundheitsrisiko.
- Bei beginnender Trocknung verkleben vor allem Pergamente, Foto- und Einbandmaterialien und Kunstdruckpapiere.
Was kann man sonst noch tun?
Die neue Norm DIN ISO 16245 für alterungsbeständige Archivverpackungen
beinhaltet unter anderem einen Passus, der sich ebenfalls mit der
oben geschilderten Problematik befasst. Unter Punkt 4.6. ist ein
Grenzwert für die maximal erlaubte Wasseraufnahme einer Archivbox
genannt, der nicht überschritten werden darf. Dieser Wert wird
in einem sogenannten Cobb – Test ermittelt und darf maximal
25 betragen.
Was sagt dieser Cobb - Wert aus?
Der Cobb – Wert gibt Auskunft über das Wasseraufnahmevermögen
von Papier und Pappe. Dieser Wert ist bei Pappen insbesondere wichtig
für die Berechnung der zu erwartenden Stabilität eines
Kartons oder einer Faltschachtel. Je geringer der Cobb – Wert,
desto stabiler bleibt die Verpackung auch bei hoher Luftfeuchtigkeit.
Der in der Norm genannte Wert erlaubt eine maximale Wasseraufnahme
von 25 g/m² innerhalb von 60 Sekunden.
Zum Erreichen eines solch niedrigen Cobb – Werts werden in
Pappen während der Produktion Leimungsmittel eingebracht, die
eine partielle Hydrophobierung bewirken.
Wieder ein wenig mehr Sicherheit für Sie und ihr Archivgut!